15 Jahre Waldkindergarten – das große Fest 2018

In einen Festplatz verwandelte sich das Gelände des Waldkindergartens Schnecke am 1. Mai. Seit 15 Jahren gibt es das alternative Kindergartenangebot von Renate Nauert bereits – ein Grund, groß zu feiern. Ein erlebnisreicher Rundgang durch den Wald brachte den kleinen und großen Besuchern das Sein und Wirken des Kindergartens nahe. Ein Höhepunkt des Festes war gewiss das Maibaumaufstellen, das die Schulanfänger selbst bewerkstelligten.

Der Kindergartenwald ist jahraus, jahrein ein Schatz für seine kleinen Besucher – und auch Erwachsene staunen über die vielen Entdeckungen, die sich hier machen lassen. Geschützte Kreise mit geflochtenen Umrandungen, Holzrugel, Hütten, abgetragene Hänge, geheimnisvolle Baumgruppen, Holzwände mit Töpfen und Schaufeln. Am Festtag war dies alles ergänzt mit duftigem Blumenschmuck, luftigen Tüchern und Schildern, die eine Runde durch alle drei Gruppen führte. Zentrum des Festes war die Schneckengruppe, auf deren Lichtung eingedeckte Tische Festlichkeit verbreiteten. Die Eltern boten ein vielfältiges Buffet an – und auch für den Durst war gesorgt.

Kinder stellen ohne “Schwaiberl” Maibaum auf

Freudig und mit einem Gänseblümchenkranz im Haar eröffnete Kindergartenleitung Renate Nauert das Fest und gab einen kurzen Rückblick, bevor ihr das Team mit den Kindern ein Ständchen sang. Die Herzlichkeit und gute Stimmung des Waldes sprang auf die vielen Gäste über. Darum machte auch so mancher ausgelassen mit beim “Körperzellen-Rock”. Anschließend war der große Moment der Schulanfänger gekommen: Alle Kindergartenkinder hatten den Maibaum bunt bemalt, nun sollte er aufgestellt werden. Stolz und mit vereinten Kräften trugen die Kinder ihren Baum durch die Menge und stemmten ihn ganz ohne “Schwaiberl” in die Senkrechte. Da war ihnen viel Applaus gewiss.

Nun verteilte sich die Gästeschar auf dem gesamten Gelände. Bei den Waldvögeln gab es den Platz der Sinne zu erkunden und ein Stück weiter wurde zur Märchenstunde eingeladen. Auf dem großen Winterplatz konnten die Besucher in Fotoalben schmökern und malen. Auf dem Weg zu den Waldameisen konnten sich die Wagemutigen beim Balanceakt auf der Slackline ausprobieren. Von hier aus waren schon Trommelklänge und Gesang vernehmbar: Bei den Waldameisen wurde leidenschaftlich musiziert – und jeder war zum Mitmachen eingeladen. Der weitere Weg gestaltete sich als Klangstraße – an einer Leine hingen sämtliche klingende Objekte zum Ausprobieren. Ein Stück die Straße hinunter ließ Waldpferd Luna viele kleine Reiter auf ihrem Rücken durch den Wald marschieren. Und am großen Festplatz konnten handwerklich Begeisterte das Schnitzmesser ausprobieren.

Viele interessierte Gäste

Auf dem gesamten Rundweg zeigten Fotos zwischen den Bäumen das Leben des Kindergartenalltags. Überall dufteten Fliedersträußchen. Am Bauwagen, dem “Schneckenhaus”, hingen zudem Fotos von all den Kindern, die ihre Zeit im Wald genießen durften. Viele von ihnen waren auch selbst gekommen – und auch Kinder, die ihre Kindergartenzeit noch vor sich hatten. Dazu gesellten sich Eltern, Großeltern, Verwandte – und Leute, die sich einfach dafür interessierten, wie ein Waldkindergarten denn so ist.

Und wie ist er? Gelebte Herzlichkeit inmitten der Natur. Die Sonne zeigte sich an diesem 1. Mai angenehm zurückhaltend. Das Grün der Heidelbeerstauden und Buchen leuchtete satt. Ringsum zwitscherten die Vögel. Die Waldameisen arbeiten ungestört weiter und kümmerten sich ebenso wenig um die Zeit wie die menschlichen Besucher. Die Kinder kraxelten auf Bäume, spielten Verstecken, schnabulierten vom Buffet und erkundeten ihren Wald wie gehabt. Und auch die großen Gäste erfüllten den Wald mit Fröhlichkeit – laut war es dennoch nicht. So ist der Wald, den die Kindergartenkinder seit 15 Jahren jeden Tag genießen dürfen. Ein wahrer Grund zum Feiern!


Jan 11, 2019 | Kategorie: Wir feiern | Kommentare: keine




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