Ein Wüstenbussard im Waldkindergarten: Besuch von der Falknerin

Wayra, Adina, Moritz und Maxi hießen am 19. März 2014 die Stars im Waldkindergarten in Bad Griesbach. Wann statten schon einmal ein Wüstenbussard mit einem Jagdhund und zwei Frettchen den Kindern einen Besuch ab? So waren die Jungen und Mädchen schon früh am Morgen ganz zappelig und  konnten es kaum abwarten, bis schließlich Frau Hartmann, die Besitzerin, mit ihren vier Tieren im Waldkindergarten eintraf. Schon zuvor im Morgenkreis konnten die Kinder einiges über Jagdvögel erfahren. Bereits im Mittelalter waren Jagdvögel sehr begehrt. Könige gaben oft ein Vermögen für diese Tiere aus. Ähnliches gilt bis zum heutigen Tage bei den arabischen Scheichs, wo Jagdvögel immer noch wichtige Prestigetiere sind.

Der Jagdvogel von Frau Hartmann ist ein amerikanischer Wüstenbussard. Sein Name “Wayra” bedeutet in der Sprache der Inka “Wind”. Wayra ist eineinhalb Jahre alt und stammt aus den Wüstenrandgebieten, Steppen- und Trockengebieten der Südgrenze der USA. Das Verbreitungsgebiet der Wüstenbussarde reicht vom Süden der vereinigten Staaten bis Patagonien, der Südspitze Südamerikas. Wüstenbussarde haben sehr große Füße mit denen sie sich gut auf Kakteen festkrallen können auf denen sie leben und sich so vor anderen Raubtieren schützen. Wüstenbussarde jagen zusammen mit ihrer ganzen Familie. Erbeutete Tiere werden mit Haut und Haar gefressen. Unverdautes (das Gewöll) wird erst später wieder ausgespuckt.

Das Federkleid des Wüstenbussards ist rehbraun, weiß und schwarz gesprenkelt. Er hat grüne Augenlieder und bernsteinfarbene Augen. Das Jagdgewicht eines Wüstenbussards liegt um die 900 Gramm. Wayras Gewicht beim Besuch im Waldkindergarten betrug stolze 1150 Gramm. Das heißt, dass der Vogel zu diesem Zeitpunkt etwas überfüttert war, weswegen er leider nicht fliegen durfte. Nicht weil er dafür zu schwer gewesen wäre, sondern weil diese Raubvögel nur wenn sie hungrig sind und mit Futter gelockt werden können, auch sicher wieder zu ihrem Besitzer zurück kommen.

Zuerst noch etwas zaghaft wagten es nur die Mutigsten der Kinder dem Raubvogel etwas näher zu kommen. Streicheln war ohnehin nicht erlaubt, da Raubvögel solche Annäherungen von Unbekannten nicht dulden. Streicheln durften die Kinder aber die beiden putzigen Frettchen Moritz (männlich) und Maxi (weiblich) sowie die sehr Liebe Hündin Adina. Auch die schüchternen Kinder streichelten hier was das Zeug hielt, was aber weder den Frettchen, die zudem kräftig mit Vitaminpaste gefüttert wurden, noch der nervenstarken Hündin, die alles gelassen ertrug, etwas auszumachen schien. In ihrem Wohnwagen, erzählte Frau Hartmann, befinden sich die Tiere oft zusammen auf engsten Raum, kommen dort aber sehr gut miteinander zurecht, weil sie von klein auf aneinander gewöhnt sind.

Zum Schluss gab es dann sogar noch Geschenke. Frau Hartmann hatte viele Federn von verschiedenen Vogeln mitgebracht, die sie dem Kindergarten für ihr Vogelbuch schenkte. Auch deshalb werden sich alle an diesen interessanten und lehrreichen Tag lange erinnern.

Moritz Reb.


May 23, 2014 | Kategorie: Projekte | Kommentare: keine | Tags:




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